Sir David Stirling Memorial Statue

Details

sir david stirling memorial statue-sErbaut: ca. 2002

Sir David Stirling (15.11.1915 – 4.11.1990) war vieles: schottischer Gutsherr, Bergsteiger – der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte die Everest-Expedition des fast 2 m großen Athleten! – und, als britischer Offizier, Gründer der Spezialeinheit SAS (Special Air Service, Fallschirmjäger). Aber wir wollen diesen Mann von Anfang an vorstellen.

Geboren wurde er am 15.11.1915 im Familiensitz Keir House in der Gemeinde Lecropt im Bezirk Perthshire. Seine Eltern waren der Brigadegeneral Archibald Stirling und dessen Frau Margareth Fraser (Tochter von Simon Fraser, Lord Lovat, Nachkomme von King Charles II).

Üblich für seinen Stand war auch seine Ausbildung – dem Ampleforth College folgte das Trinity College in Cambridge. David war ausgesprochen athletisch und sah seine Zukunft in erster Linie als Bergsteiger. Als solcher wollte er neue, unbekannte Ziele erreichen und war gerade dabei, für eine Besteigung des Mount Everest zu trainieren, als ihm der Zweite Weltkrieg einen Strich durch die Rechnung machte.

Der Weltkrieg sollte sein Leben von Grund auf ändern. David trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Offizier in der britischen Armee. Ausgebildet wurde er bei den Scots Guards und im Juni meldete er sich freiwillig zum No. 8 Commando, das kurz darauf Teil der Force Z wurde, einer 2.000 Mann starken Sondereinsatztruppe. Aber diese Spezialtruppe sollte nicht lange bestehen – bereits im August 1941 löste man sie auf, was jedoch nichts an Davids Überzeugung änderte, dass eine Armee auch eine schlagkräftige Truppe von speziell ausgebildeten Soldaten haben müsste.

So fasste er den Plan, eine derartige Einheit zusammenzustellen. Wer das Militär kennt, wird wissen, dass dieses einen langen Instanzenweg hat und die Genehmigung sich über Jahre hinziehen könnte. David war sich dessen auch bewusst und entschied sich für einen ausgesprochen riskanten kurzen Dienstweg – er schlich sich in das Hauptquartier der britischen Truppen in Kairo (ein Wunder, dass er beim Übersteigen des Zaunes nicht von Wachen erschossen wurde!) und stürmte direkt in eine Baracke, in der er den obersten General Claude Auchinleck vermutete. Fast scheiterte er daran, dass er direkt einem Offizier in die Arme lief, mit dem er sich nur kurz zuvor überworfen hatte – doch noch während dieser nach den Wachen rief, rannte David einen weiteren Offizier über den Haufen, den stellvertretenden General für den Mittleren Osten, Neil Ritchie. Dieser hörte sich David's Plan an, war sofort von der Idee überzeugt und holte unverzüglich die Genehmigung für die Umsetzung von General Auchinleck ein.

Aller Anfang ist schwer und so kämpfte die neu aufgestellte SAS in erster Linie mit dem Mangel an Material. Zum Glück wurde man für die Trainingszeit einer neuseeländischen Einheit als Verstärkung zugeteilt, die einfach perfekt ausgestattet war (sogar eine Zeltbar mit Piano gab es!). Aber Krieg besteht nun mal nicht nur aus Training, sondern auch aus lebensgefährlichen Einsätzen und so kam, was kommen musste, der erste Einsatz. Dieser offenbarte nicht nur mangelhaftes Training, sondern auch große Fehler in der bis dahin üblichen Taktik, Aktionen tagsüber durchzuführen.

Bei der „Operation Crusader" verlor man 42 Mitglieder des 61 Mann starken Teams – David selber überlebte nur dank eines riskanten Einsatzes der Long Range Desert Group, eines Kommandos, welches darauf spezialisiert war, Soldaten zu retten, die unter massivem Beschuss lagen. Durch den Misserfolg angespornt, entwickelte David eine neue „Grundtaktik": nachts mit erbarmungsloser Härte und Schnelligkeit anzugreifen – außerdem nutzte er die Sprachkenntnisse seiner Männer, denen es so gelang, sich näher an feindliches Wachpersonal heranzumachen und dieses dann lautlos zu töten.

Durch die Entwicklung neuer Waffen, Sprengstoffe und Fahrzeuge (US-Jeeps wurde das Dach abgetrennt und anschließend ein schweres Maschinengewehr montiert) gewann der SAS mehr und mehr an Schlagkraft. Mit den Jeeps kam eine weitere Taktik hinzu – Hit and Run. Diese Taktik ist schnell erklärt: Man nehme mehrere Jeeps mit montierten Maschinengewehren, fahre mit höchster Geschwindigkeit von vorne in ein gegnerisches Lager oder auf einen gegnerischen Flughafen, feuere was das Zeug hält auf alles, was sich bewegt oder wichtig aussieht (Maschinengewehr für Gegner und Flugzeuge, Handgranaten in die Barracken, Panzerfaust auf Panzer) und fahre anschließend hinten wieder raus.

Klingt leicht, aber jeder Einsatz kam einem Himmelfahrtskommando gleich und David selbst sollte die Gefahr am eigenen Leib erleben, als es den Deutschen gelang, ihn bei einem dieser Einsätze gefangen zu nehmen. Zwar gelang es ihm, zu fliehen, aber seine Freiheit sollte er nicht lange genießen, denn er fiel erneut den Feinden in die Hände. Jetzt waren es jedoch Italiener, die sich ein Loch in den Bauch freuten, dass sie endlich mal den Deutschen zeigen konnten, wie fähig sie waren.

David kam nach vier vergeblichen Fluchtversuchen erneut in deutsche Obhut und man brachte ihn nach Deutschland, wo man ihn in Schloss Coldiz bei Leipzig inhaftierte. Hier verweilte er bis zum Ende des Krieges und seiner Befreiung – den SAS führten ab sofort sein Bruder Bill und Oberstleutnant Robert Blair „Paddy" Mayne. In den 15 Monaten, in denen der neugegründete SAS im Nordafrika-Feldzug eingesetzt war, gelang es ihr, 250 Flugzeuge am Boden zu zerstören, Duzende von Versorgungsstützpunkten dem Erdboden gleichzumachen, Zugverbindungen und Telefonleitungen zu unterbrechen und Hunderte gegnerischer Fahrzeuge unbrauchbar zu machen.

Nach dem Krieg sah David die Gefahr, dass Großbritannien seinen militärischen und politischen Welteinfluss verlieren könnte und so machte er sich selbstständig und unterstützte fortan Länder sie Saudi Arabien mit Waffen und Männern. Die von ihm gegründete Watchguard International Ltd. konzentrierte sich in erster Linie auf Geschäfte mit den Golfstaaten. Ein weiteres von ihm gegründetes Unternehmen, der TV-Sender Television International Enterprise (T.I.E.) wurde vom selben Büro aus geleitet, wie die Watchguard Ltd. – Leiter war Peter Orton, der die Sesamstraße nach England brachte und später unter anderem für die Entwicklung von „Bob der Baumeister" verantwortlich war.

Im Jahre 1990 wurde David für seine Verdienste zum Ritter geschlagen – eine Ehre, die er jedoch nicht lange genießen konnte, denn kurz nach dem Ritterschlag verstarb er mit 74 Jahren.

Zwölf Jahre später, 2002, errichtete man ihm zu Ehren unweit des Familiensitzes Keir House das SAS-Denkmal in Form einer Statue von Sir David.

Die Ländereien von Keir House werden heute durch einen Neffen David's geleitet, den milliardenschweren Geschäftsmann und ehemaligen Offizier der Scots Guards, Archie Stirling.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

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Detail

an der B824
Dunblane
FK15

N 56°10'45.48''
56.179299

W 4°00'38.32''
-4.010644

ganzjährig

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