Dunbar

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Erstellt am Samstag, 08. September 2012 23:04

Geschrieben von Heike

Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Dunbar ist ein sehr alter Siedlungsbereich. Grund für diese lange Siedlungszeit dürfte der natürliche Hafen sein, der durch Felsen gut geschützt, das Herzstück der Stadt bildet. Wie alt die Stadt wirklich ist, ist nicht bekannt, aber die Anhöhe, auf der man heute die Überreste von Dunbar Castle aus dem Jahre 1070 sehen kann, dürfte bereits seit 2000 Jahren immer wieder als Befestigung gedient haben und es ist gut möglich, dass die Stadt ebenso alt ist.

Das Castle bedeutete für die Stadt beides – Glück und Unglück. Vom 13. Jh. bis zum 16. Jh. wurde es immer wieder bedrängt, gestürmt oder über längere Zeit belagert. Der Ausgang all dieser Angriffe war eigentlich egal, denn fest steht, dass Dunbar so oder so niedergebrannt und geplündert wurde. Man könnte fast meinen, die Angreifer wollten ihren Besuchen zumindest einen Sinn geben – sie konnten in jedem Fall sagen „Wir haben Dunbar genommen!".

Wie auch immer der Verlauf der Straße von Edinburgh nach Newcastle verlief – man bemühte sich stets, Dunbar mit einzubinden. So ist es auch heute noch und als Reisender sollte man einen kurzen Stopp einlegen, denn die Stadt ist es wirklich wert.

Ausgangspunkt für Spaziergänge ist die High Street – die Hauptstraße mit ihren Geschäften, dem Rathaus und der Touristeninformation. Das alte Rathaus ist auch unter dem Namen Dunbar Town House Museum bekannt. In dem Gebäude aus dem Jahre 1593, befindet sich heute ein Stadtmuseum. Ebenfalls auf der High Street steht das John Muir House. Das Geburtshaus von John Muir, dem berühmten Naturforscher, beherbergt heute ein Museum zum Leben des berühmten Schotten.

Geht man nun die High Street weiter hinunter, erreicht man im Norden das Lauderdale House, das ca. 1734 ursprünglich der Wohnsitz vom Earl of Lauderdale war. Später wurde die elegante georgianische Stadtvilla erst in eine Kaserne, dann in ein Mietshaus umgewandelt. Wendet man sich von hier in Richtung Meer, kommt man zum (Mitte des 19. Jh. erbauten) Victoria Hafen. Hier kann man eine Artillerie-Anlage sehen, die zum Schutz des weiter südlich gelegenen Cromwell Hafen errichtet wurde. Der Hafen legte den Grundstein für die wachsende Fischereiflotte der Stadt – eine Zeit lang wurde von hier aus sogar Walfang betrieben!

Wer bis zum Cromwell's Hafen gekommen ist, sollte den schönen Strand nicht auslassen, von dem aus man dann wieder zurück Richtung Stadt wandern kann. So kommt man als erstes zur Dunbar Parish Church. Dieser Bau aus dem Jahre 1821 wurde Ende 1990 restauriert und ist wirklich beeindruckend. Im Innern befindet sich eine Statue von George Home, letzter Earl of Dunbar.

Dunbar ist auch ein Traum für Golfer, hier gibt es gleich zwei Golfplätze, die einem einen grandiosen Ausblick bieten.

Ein „Ortsteil" von Dunbar ist Belhaven – wer sich bereits ein wenig in den schottischen Pubs umgesehen hat, wird diesen Namen kennen – richtig, hier ist die Belhaven Brewery. Viele kennen den Namen, aber nur wenige wissen, dass der Ort in dem sie liegt, den gleichen Namen trägt. Die ca. 1719 gegründete Brauerei, ist die größte regionale Brauerei Schottlands und hat sogar ein Besucherzentrum, was nicht üblich ist in Brauereien.

Ebenfalls in Belhaven befindet sich der John Muir Country Park, ein nach dem bekannten Naturschützer benannter, ca. 733 ha großer, Landschaftspark. Mit seiner traumhaften Küste ist er ein echtes Erlebnis.

Wer traumhafte Landschaft und vielleicht auch Leuchttürme mag, der sollte auch die Landzunge Barns Ness, südlich von Dunbar besuchen. In dem Naturschutzgebiet an der Ostküste befindet sich ein von den Stevensons 1901 errichteter Leuchtturm. Westlich davon befinden sich die Überreste von Doonhill Homestead aus dem 6. Jh. Zwar ist von der Anlage, die sich auf den Überresten einer prähistorischen Siedlung befindet, nicht mehr allzu viel zu sehen, doch man bewegt sich hier auf äußerst geschichtsträchtigem Boden. Nicht ganz so geschichtsträchtig aber dennoch sehenswert ist die nicht weit entfernte Spott Parish Church, die mit vielen sehr alten Grabsteinen auf dem umliegenden Friedhof durchaus einen Besuch wert ist.