St Andrews

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Erstellt am Mittwoch, 02. Januar 2013 23:04

Geschrieben von Heike

Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Bereits im frühen Mittelalter, also um 1000 n.Chr., existierte hier in St Andrews eine Siedlung, die damals noch Kilrimont hieß. Doch bereits im Jahre 1150 hatte St Andrews, wie der Ort nun hieß, eine führende Rolle für die schottische Kirche übernommen und im Jahre 1410 entstand hier Schottlands erste Universität. Noch bedeutender wurde St Andrews im 15. Jh., als hier die ersten Leute anfingen, kleine weiße Bälle über eine grüne Hügellandschaft zu schlagen – die ersten Golfer waren angekommen.

Heute gilt St Andrews in der ganzen Welt als die Wiege des Golfsports. Das ursprüngliche Spiel kam jedoch eigentlich vom europäischen Festland herüber und war ein wenig ähnlich zum dortigen Krocket. Der neue Sport war so beliebt, das Jacob II im Jahre 1457 sogar das Spielen von Golf verbot, um die Leute von diesem Zeitvertreib abzuhalten. Er war der Ansicht, dass Bogenschießen ein weitaus sinnvollerer Zeitvertreib wäre, doch sein Verbot wurde weitgehend ignoriert.

Der Startpunkt für die weltweite Verbreitung von Golf war die Gründung des ersten Golfclubs, der Society of St Andrews Golfers, im Jahre 1754. Später, 1834, kam ein weiterer Club, der Royal and Ancient Golf Club kurz R&A, hinzu. Heute existieren 6 Golfplätze im Nordwesten von St Andrews, wobei der Old Course wohl der bekannteste ist.

St Andrews ist das Mekka der Golfer, die von überall in der Welt hierher kommen, was sich natürlich auch im Stadtbild wiederspiegelt. Es gibt etliche Golfgeschäfte und Souvenirshops, reichlich Unterkünfte und das berühmte British Golfing Museum.

Doch obwohl St Andrews den Ruf einer Golferstadt hat, dreht sich hier viel mehr um die Universität, als ums Golfen. Schließlich liegt die Universität ja auch mitten in der Stadt und nicht, wie die Golfplätze, etwas außerhalb. Wenn man bedenkt, das St Andrews ab dem Mittelalter um die Universität „herum" gebaut wurde, versteht man auch, warum sich die gesamte Wirtschaft um die Hochschule entwickelt hat.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Entwicklung von St Andrews war seine Rolle in der schottischen Kirche. Die Ruinen der riesigen St Andrews Cathedral, die einst die größte Kathedrale Schottlands war, liegt unmittelbar westlich vom Stadtzentrum und überblickt den Hafen der Stadt.

Zusammen mit dem St Andrews Castle, in dem der Bischof von St Andrews lebte, spiegelt sie die wichtige Position in der Kirche bis zum Jahre 1559 wider. Dann, nach gut fünfhundert Jahren, machte die Reformation alles zunichte und St Andrews litt die nächsten dreihundert Jahre unter den wirtschaftlichen Folgen.

Wirklich bergauf mit der Stadt ging es erst wieder ab dem Jahre 1842. Der neue Bürgermeister, Hugh Playfair, ließ die Straßen aus dem Mittelalter verbeitern, die Universität vergrößern und modernisierte den gesamten Hafenbereich. Die meisten Veränderungen aus dieser Zeit prägen noch heute das Stadtbild.

Es gibt wirklich mehr in St Andrews als Golf, die Universität, das Castle, die Kathedrale und die alten Häuser an der Victorian Street. Besucher sollten unbedingt den Hafen mit auf ihre Liste nehmen - sich die Sehenswürdigkeiten und das bunte Treiben eines traditionellen schottischen Hafens entgehen zu lassen, wäre wirklich schade.

Auf der anderen Seite des Hafens befindet sich der herrliche Strand East Sands. Hier finden sich gibt es weitere Touristenmagneten, wie ein Aquarium, weitere Golfplätze und den Botanischen Garten. Es gibt also immer was zu sehen in St Andrews, in dem viele Touristen landen und ihren Weg von oder nach Oban (Coast-to-Coast), das ca. 200 km westlich liegt, starten oder beenden.