St Andrews Cathedral
- Details
- Erstellt am Donnerstag, 03. Januar 2013 23:20
- Geschrieben von Heike
Bildquelle: Copyright by Schottlandfieber.de
Erbaut: ca. 1160
Am östlichen Ende von St Andrews, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Castle, befinden sich weitere historische Ruinen. Hierbei handelt es sich um eine Reihe von religiösen Gebäuden, wobei die Ruine der St Andrews Cathedral wahrscheinlich das beeindruckendste ist.
Man geht davon aus, dass es hier bereits seit 732 n. Chr. eine religiöse Gemeinde gab, denn in diesem Jahr soll Bischof Acca of Hexam die Reliquien des heiligen Andrew's hierher gebracht haben. Doch es gibt noch eine weitere Legende, die besagt, dass schon kurz nach 300 n.Chr. der heilige Rule an der Küste von St Andrews ankam und die Gebeine des heiligen St Andrew's im Gepäck hatte.
Welche Geschichte auch wahr ist, St Andrews entstand in der ersten Hälfte des 13. Jh. und entwickelte sich zur zentralen Verwaltung der schottischen Kirche. Dieser Vorgang beschleunigte sich noch nach dem Jahre 849, als die Reliquien St Columba's hier vor den Angriffen der Wikinger geschützt werden sollten und somit von Iona, dem damaligen Zentrum der schottischen Kirche, weggeschafft wurden.
Im Jahre 1144 unterstrich St Andrews seine Position in der schottischen Kirche mit der Gründung eines Augustinerklosters. Etwa zur selben Zeit wurde die Gemeinde der Culdees, die eigentlich die erste von drei Kirchengemeinden in St Andrews war, immer weiter verdrängt und lebte nun nur noch in der kleinen Kirche St Mary on the Rocks. Auch diese kleine Kirche ist heute eine Ruine und liegt direkt neben der der St Andrews Cathedral.
Zuerst bekamen die Augustiner ihre eigene Kirche, die St Rule's Church, die bereits seit dem Jahre 1130 hier existierte und nun im Jahre 1144 vergrößert wurde, damit alle Augustiner hier unterkamen. Das Einzige was heute von der St Rule's Church noch vorhanden ist, ist der imposante rund 100 m hohe Kirchturm. Wenn man sich die Mühe der schier unendlichen Treppen macht, wird man mit einem atemberaubenden Blick über St Andrews belohnt.
Im Jahre 1160 stellte sich jedoch heraus, dass die St Rule's Church für die Pläne des Bischofs zu klein war und man begann mit dem Bau der größten, jemals in Schottland errichteten Kathedrale. Ihr Bau dauerte fast 150 Jahre und im Jahre 1318 wurde sie, zu einem Besuch von Robert the Bruce, endlich geweiht.
Aber die Kathedrale stand weder beim Bau, noch in der Zeit danach, unter einem günstigen Stern. Kurz nachdem das Langschiff fertiggestellt worden war, zerstört ein Sturm 1270 die Westfront. Die Überreste des leicht veränderten Wiederaufbaus sind heute noch erhalten. In den Jahren des Unabhängigkeitskrieges benutzten die Engländer einen Teil des Bleidaches um daraus Munition zu machen. Im Jahre 1378 waren große Teile der St Andrews Cathedral so stark zerstört, dass ein langwieriger Wiederaufbauprozess begann, der immer wieder von Rückschlägen gekennzeichnet war. Zum Beispiel zerstörte im Jahre 1409 erneut ein Sturm einen Teil des Gebäudes, diesmal im Bereich des südlichen Querschiffes.
Doch der eigentliche Untergang der Kathedrale kam durch einen anderen Wind - den Sturm der Reformation. Nach einer Predigt von John Knox in der Pfarrkirche waren die Bürger St Andrews derart aufgebracht, dass sie zur Kathedrale gingen und sie niederrissen. Das Ende der Kathedrale war gekommen und selbst die benachbarte Kirche der Kleriker, St Mary on the Rocks, wurde in dieser Zeit völlig zerstört.
In den nächsten Jahrzehnten kam immer wieder die Diskussion auf, ob man die einst größte Kathedrale Schottlands wieder aufbauen solle, doch im späten 17. Jh. war die Ruine bereits so stark als Steinbruch genutzt worden, dass man die Idee endgültig verwarf.
Heute sind leider nur wenige Überreste der einst so herrlichen Kathedrale vorhanden. Lediglich die Umfriedungsmauer ist noch zu großen Teilen erhalten geblieben und lässt erahnen wie imposant die Gebäude im Innern der Mauer gewesen sein müssen. Innerhalb der Mauer findet man die Überreste des westlichen Endes der Kathedrale, einer Seitenmauer des angrenzenden Klosters, sowie die des einsam stehenden Ostgiebels der Kathedrale.
Adresse |
Koordinaten |
Öffnungszeiten |
Diashow |
Detail |
|||||||||||||||
Gregory Lane
|
N 56°20'24.27" |
April-Sept. |