Cockenzie & Port Seton

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Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Es ist schwierig, die beiden Orte Cockenzie & Port Seton heute noch zu trennen, zu sehr sind sie im Laufe der Jahre zusammengewachsen – ja auf Karten werden sie meist sogar als ein Ort dargestellt. Man könnte wirklich sagen, es ist eine Stadt, die als Besonderheit zwei Häfen hat, Port Seton und eine halbe Meile weiter östlich Cockenzie.

Die erste Ansiedlung hier war das heutige Cockenzie. Der Ort entstand um den natürlichen Hafen herum, lange bevor er durch Jacob VI im Jahre 1591 die Stadtrechte erhielt. Seine günstige Lage ermöglichte die überall in East Lothian abgebaute Kohle bequem zu exportieren. Aber nicht nur durch diesen Umstand wuchs die Stadt stetig. Ein weiterer Exportschlager war Salz, das im nahegelegenen Prestonpans dem Meer abgerungen wurde. (Der Namensteil „-pans" deutet auf die Salzgewinnungsart hin, da das Salzwasser in riesigen Pfannen (pans) über einem Kohlefeuer erhitzt wurde, bis das Wasser verdampft war).

Der Hafen von Port Seton liegt ein wenig weiter im Inland, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Seton Palace, der im frühen 17. Jh. hier von den Setons errichtet wurde. Im Jahre 1656 wurde der Hafen vom 11. Lord of Seton errichtet und erhielt somit natürlich den Namen seines Geldgebers: Port Seton. Er diente in erster Linie als Fischereihafen und zur Versorgung des Palastes.

Da die Setons die Jakobiter unterstützten, verloren sie nach dem niedergeschlagenen Aufstand von 1715 ihr komplettes Anwesen. Die Minengesellschaft York Building Company nutzte nun das Anwesen als Hauptquartier und errichtete im Jahre 1722 eine Bahnlinie, die von Tranent zum Hafen nach Cockenzie führte. Nun konnte die Kohle aus den Minen rund um den kleinen Ort Tranent mit von Pferden gezogenen Wagons „bequem" zum Hafen gebracht werden.

Nach der Schlacht von Prestonpans während des Jakobiteraufstandes im Jahre 1745 wurde die Bahnlinie jedoch geschlossen. Geschichte machte die Bahnlinie trotzdem, denn während des Krieges transportierte sie Truppen und war somit die erste Bahnlinie, die für Kriegshandlungen eingesetzt wurde.

Für viele Jahre war der Hafen von Cockenzie die Heimat von verschiedenen Werften. Sie bauten sowohl Fischkutter, als auch Yachten. Zwar stehen noch die Schuppen in denen die Boote gebaut wurden, doch bereits Mitte der 90er Jahre lief hier das letzte Boot vom Stapel. Heute ist die Fischerei der Haupterwerb der Gegend, was man nicht übersehen kann, wenn man im Hafen die vielen Fischerboote sieht und bemerkt, wie viele Räuchereien und Fischhändler hier ansässig sind.

Ein weiterer Erwerbszweig ist das in den 60er Jahren auf einer stillgelegten Mine errichtete Kraftwerk. Es liegt direkt an der Küste von Cockenzie und Port Seton. Man hatte den Wandel der Zeit rechtzeitig erkannt, und nachdem der Kohleabbau unrentabler geworden war, bot sich die Lage einfach an, nicht zuletzt, weil man mit dem Wasser die Kühltürme kostengünstig betreiben konnte.

Zwar dominiert das Kraftwerk nun das Stadtbild, doch die Nähe zu Edinburgh sorgt auch heute noch dafür, dass hier viele Touristen eine „günstige" Unterkunft finden. Ebenso leben hier viele Studenten der Universität von Edinburgh, wodurch sich trotz des Kraftwerkes ein buntes Völkchen hier trifft. Auf jeden Fall haben sich Cockenzie und Port Seton den Charme eines kleinen Fischdörfchens erhalten können.

seton churchWer hier vorbei kommt, sollte auf jeden Fall die Seton Collegiate Church nicht verpassen. Die etwas außerhalb des Ortes stehende Ruine der ca. 1242 errichteten Stiftskirche wird heute vom Historic Scotland verwaltet und ist eng mit der Familie Seton verbunden.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Diashow

 

N 55°58'11.29"
55.969802

W 2°57'38.78"
-2.960773

 

   

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