Dunfermline

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Erstellt am Mittwoch, 02. Januar 2013 23:04

Geschrieben von Marcus

Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Hier ist man nur 25 Autominuten von Edinburgh entfernt. Und was Edinburgh heute ist, war Dunfermline über 500 Jahre – die Hauptstadt von Schottland! Erst 1603 – mit der Vereinigung der Kronen – ging diese Rolle an Edinburgh über. Die Gründung der Stadt datiert auf das Jahr 1060 und der Gründer war kein geringerer, als Malcolm, Sohn von Duncan, dem Mörder von Macbeth.

Dominiert wird das Stadtbild von der Dunfermline Abbey und dem Königspalast. Gegründet wurde die Abbey von der Frau Malcolms, der späteren Queen Margaret. Durch sie kam der Katholizismus nach Schottland.

Aber die Abbey bietet noch mehr: Auf ihrem Grund sind die Gräber von sieben Königen, vier Königinnen, mehreren Prinzen und Prinzessinnen. Doch all diese Gräber wurden durch einen Fund in den Schatten gestellt, den man unter der Kanzel der Abtei machte, denn hier entdeckte man die Ruhestätte eines der größten Helden Schottlands, Robert the Bruce.

Wenn Ihr Erholung sucht, so findet Ihr diese im großen Pittencrieff Park und dem dazugehörigen Tierpark. Eine geschichtliche Ausstellung gibt es im Pittencrieff House Museum, das aus dem 17. Jh. stammt.

Wer sich eher für Millionäre interessiert – nicht einen zum heiraten, sondern woher sie stammen – sollte sich das Andrew Carnegie Birthplace Museum anschauen. Hier wird das Leben des Mannes dargestellt, der nicht nur tausende von Bibliotheken gründete, sondern dessen Namen auch viele Einrichtungen tragen – so gibt es auch hier, in seiner Geburtsstadt, eine Carnegie Hall, in der man ständig hervorragende klassische Aufführungen bewundern kann. Andrew verließ 1847 Dunfermline als 12-Jähriger in Richtung USA, nachdem es seinem Vater gelungen war, das Geld für die Überfahrt zusammenzuleihen. 21 Jahre später war Andrew bereits Millionär und Eigentümer eines Stahlimperiums – er wurde zum reichsten Mann der Welt. Nun, was sagt uns das??? Richtig, reich wird man nur durch geliehenes Geld! Spaß beiseite – Andrews Geschichte gab den Menschen in Zeiten der Depression Halt, denn sie sahen, dass es möglich ist, aus nichts etwas zu machen.

So wie die Geschichte Carnegies, ist auch die von Dunfermline eine industrielle. Allerdings war es hier nicht der Stahl, sondern es waren die Leinenindustrie und der Kohlebergbau, der die Stadt im 18. Jh. zu Wohlstand brachte. Mehr über die Geschichte erfährt man im Stadtmuseum, das sich im Abbot House, dem ältesten Gebäude der Stadt befindet.

Aber die Stadt hat noch eine Attraktion – eine, an der man gerne vorbeifährt, wie es uns leider passiert ist, obwohl wir davor standen. Auf einem großem, öffentlichen Parkplatz steht ein kleiner Steinbau, der den Eingang zu St Margaret´s Cave bildet. Über 80 Stufen gelangt man in die Höhle, in die sich Queen Margaret immer zurückzog, um heimlich zu beten. Der Platz ist noch heute eine Pilgerstätte für viele Gläubige aus aller Welt – wenn sie sie denn finden.

Reisende, die von Süden über die Forth Road Bridge in Richtung Dunfermline fahren, sollten sowohl am Forth Road Bridge Visitor Centre als auch am Rosyth Castle Station machen. Das Besucherzentrum der berühmten Brücke ist sehr interessant und bietet viele Informationen zum Bau der Brücke. Die Ruine des ca. 1428 errichteten Castles steht heute mitten im Hafengebiet des Örtchens Rosyth und war einst das Heim des Earl of Hopetoun.

Wer sich von Dunfermline nach Westen in Richtung Stirling auf den Weg macht, der sollte eine Station in Culross einlegen. Hier gibt es neben der Ruine der ca. 1217 errichteten Culross Abbey, einem Zisterzienserkloster, auch den Culross Palace zu besichtigen. Das ca. 1597 erbaute „Stadthaus" ist mit originaler Einrichtung aus dem 17. und 18. Jh. ein wahres Kleinod.

Von Dunfermline in Richtung Norden könnten wir das Scottish Vintage Bus Museum empfehlen, das die größte britische Sammlung von historischen Bussen aus den Jahren 1920-1980 zu bieten hat.