Blackness Castle

Details

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blackness-sErbaut: ca. 1440
Bauart: Tower House, mit mehreren Umbauten
Besitzer: Fam. Crichton, Earls of Caithness

Das Blackness Castle liegt am River Forth und man hat von hier einen tollen Blick auf die Schiffswerften auf der anderen Seite des Flusses bis hin zur Forth Road Bridge. Erstmalig erwähnt wird Blackness im Jahre 1440, wenngleich bereits im 13. Jh. hier ein Hafen vorhanden gewesen sein musste, um den nahe gelegenen königlichen Linlithgow Palace zu versorgen.

Jedenfalls beschlossen in diesem Jahr Sir George Crichton, Earl of Caithness, und des Königs Admiral „ein Schiff zu bauen, das die Engländer nicht zum Sinken bringen konnten". In der Tat hat das Castle den Grundriss eines Schiffrumpfs, dessen Bug in den River Forth ragt und wird von drei Seiten durch dessen Wasser geschützt. Mit seinem Nord- oder Stern-Tower, der sich am „Bug" befindet wirkte das Castle im Nebel wirklich wie ein Schiff. Die Bevölkerung gab dem Castle den Spitznamen „Das Schiff, das niemals segelt".

Heute erreicht der Besucher das Castle, wenn er durch den kleinen Ort Blackness fährt und sich dabei an das Ufer des River Forth hält. Am Ende der Straße thront die Ruine des Castle, das in den Fluss zu ragen scheint.

Das Castle kam in königlichen Besitz, als im Jahre 1453 das umliegende Land von Jacob II annektiert wurde. In den nächsten Jahrhunderten diente es mehr oder weniger nur als königliches Gefängnis für die „gehobeneren" Feinde des Königs. So verweilten hier unter anderem der Kardinal David Beaton und der Earl of Angus.

Das meiste was man heute noch besichtigen kann stammt aus der Zeit des großen Wiederaufbaus zwischen 1537 und 1543 durch Jacob V. Er verwandelte Blackness Castle zu einer der gewaltigsten Artilleriebefestigungen seiner Zeit. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich den Eingangsbereich anschaut. Der im Westen an den Südturm angrenzende Eingang war nicht nur verwinkelt wie ein Labyrinth, sondern zusätzlich als Caponnière gebaut, die unliebsame Besucher aufhalten konnte. (Eine Caponnière ist ein tieferliegender Bodengang, der den vorgelagerten Eingangsbereich mit dem Innenhof verbindet. Durch diese Bauweise wurde die Versorgung der Verteidigungsposten erleichtert.)
Diese mit Schießscharten versehene „Passage" hatte sehr dicke Wänden und verband so den „äußeren" Eingang mit dem „inneren" Eingang am Innenhof.

Aber den effektivsten Schutz erhielt Blackness Castle im 16. Jh. durch Sir James Hamilton of Finnart, als der Südturm mit einer weiteren Außenwand verstärkt wurde. Nun erreichte die Wand sage und schreibe 5,5 m Wandstärke und war ein wirklich wirkungsvoller Schutz. Zusätzlich wurden einige „Durchbrüche" in die Wand geschlagen, die es der Artillerie nun erlaubten, die komplette Süd- und Südwestseite des Castle zu verteidigen.

Diese Verteidigungsmaßnahmen sollten sich im Jahre 1650 beim Angriff von Oliver Cromwell's Truppen beweisen. Bedingt durch Artilleriegeschütze auf der Landseite, die Cromwell schwere Verluste zufügten, griff dieser schließlich von der Seeseite aus an. Das Castle musste schließlich dennoch kapitulieren, wenngleich es auch nicht völlig zerstört wurde. Bis zum Jahre 1660 wurde es komplett wieder hergestellt und mit weiteren Umbauten ergänzt.

In der späteren Geschichte des Castle wiederholte sich die Funktion aus vergangenen Tagen als Gefängnis. So wurden hier während des Krieges im späten 18. Jh. und frühen
19. Jh. eine große Anzahl von französischen Kriegsgefangenen untergebracht. Außerdem wurde hier im Jahre 1870 das zentrale Munitionslager der schottischen Armee untergebracht. Aus dieser Zeit stammen auch die Gebäude, die außerhalb des eigentlichen Castle liegen, und der an die Westmauer grenzende Pier.

Im Jahre 1912 verließ die Armee Blackness Castle und kam nur mal kurz im Ersten Weltkrieg zurück. Das Castle wurde danach als historisches Bauwerk geschützt und zwischen 1926 und 1935 wieder zu der mittelalterlichen Burg aus dem Jahre 1870 rekonstruiert.

Wenn man heute das Castle besucht, findet man einen interessanten Innenhof hinter dem Eingang vor. Der aus natürlichem Felsen bestehende Platz ist total uneben und daran hat sich in den letzten 600 Jahren auch nichts geändert. In der Mitte des Innenhofes befindet sich der Central Tower, der immer wieder als Unterkunft für die Gefangenen genutzt wurde. Von seinem Dach aus hat man bei schönem Wetter einen grandiosen Blick über den River Forth.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Diashow

Detail

an der A904
Linlithgow
EH49 7NH

+44 1506 834807

N 56°00'18.90"
56.005249

W 3°31'01.97"
-3.517213

April-Sept.
tägl. 9.30-17.30 Uhr

Okt.-März
Sa.-Mi. 9.30-16.30 Uhr

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