Falkirk

Details
Erstellt am Samstag, 24. November 2012 23:04
Geschrieben von Heike

falkirk-leiste
Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Das im Herzen von Central liegende Falkirk wird touristisch oft unterschätzt, obwohl der Ort in mancher Hinsicht einiges zu bieten hat.

In dieser Region wurden immerhin zwei erwähnenswerte Schlachten geschlagen. William Wallace verlor am 22. Juli 1298 nicht nur seinen Waffengang gegen die Engländer, die Niederlage brachte ihn auch um seine Vormachtstellung, die er am 11. September 1297 durch seinen Sieg über die englischen Truppen an der Stirling Bridge errungen hatte. An dieser Stelle – am Rand des Victoria Park – kann man heute eine Gedenkstätte besuchen.

Die andere, nicht weniger entscheidende Schlacht, führte Bonnie Prince Charlie am 17. Januar 1746. In den Geschichtsbüchern ist sie unter der Bezeichnung Battle of Falkirk Muir verzeichnet. Zwar gelang es den Jakobitern, die sie verfolgenden englischen Truppen zu besiegen, aber sie konnten aus daraus kein Kapital schlagen. Stattdessen schaffte es Oliver Cromwell, sie mit frischen Männern weiter nach Norden zu treiben.

Vielleicht hätte es hier noch eine Möglichkeit gegeben, zu verhindern, was am 16. April in Culloden folgen würde – die totale Vernichtung der schottischen Streitkraft und die Abschlachtung all derer, die an Schottland glaubten und seine Fahne hochhalten wollten. Am Platz der Schlacht von Falkirk Muir steht heute ein Obelisk, der an diese Begebenheit erinnern soll.

Falkirk spielte bereits ab 1710 eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Ab diesem Jahr fand hier regelmäßig ein riesiger Bauernmarkt statt, auf dem Bauern der Umgebung regen Handel trieben – so wurde der Ort schnell ein bedeutender Umschlagplatz der wichtigsten Güter, die man zum alltäglichen Leben benötigte.

Heute kann man in Falkirk gemütliche Einkaufsbummel machen und ganz nebenbei die architektonischen Schmankerl bewundern. Auffällig sind der Old Sheriff Court, St Francis Xavier's Church und die Falkirk Old Parish Church, die alte Gemeindekirche aus dem Jahr 1811.

Bereits 600 n. Chr. existierte auf dem Terrain der heutigen Falkirk Old Parish Church eine Kirche. Wie viele Jahre dieses Gotteshaus überdauerte, ist uns nicht bekannt, von größerer Bedeutung ist sowieso die 1057 erbaute Kirche mit dem keltischen Namen „Eglesbreth", was so viel wie „gesprenkelte/ gefleckte Kirche" bedeutet. Ins Scots (Sprache der Schotten) übersetzt, hieß sie „Faw Kirk". Mit den Jahrhunderten veränderte sich dieser Name zu „Falkirk".

falkirk wheelDann gibt es da noch was – etwas ganz Neues, was man schon fast „Wunder moderner Architektur" nennen kann, das Falkirk Wheel. Dieses 2002 eröffnete Schiffshebewerk ist mit seiner rotierenden Schaufel einmalig in der Welt. Früher mussten die Boote über Schleusen die 35 m Höhenunterschied zwischen dem Clyde Kanal und dem Union Kanal überwinden – heute werden sie von diesem Riesenrad einfach hochgehoben! Dies ist eine absolut technische und auch architektonische Glanzleistung, wie man sie so schnell nirgends finden wird.

callendar houseEin weiteres Highlight für Besucher von Falkirk ist das Callander House. Letzter Besitzer des beeindruckenden Gebäudes aus dem Jahre 1346 war der reiche Industrielle William Forbes, der das Anwesen 1783 erwarb. Heute befindet sich hier ein interessantes Museum, das sich dem Leben der ehemaligen Besitzer von Callander House widmet und einen kleinen Eindruck vom Leben in der „guten alten Zeit" vermittelt.

Auch das Umland von Falkirk hat diverse Sehenswürdigkeiten zu bieten, die einen abwechslungsreichen Tag versprechen. Wer Falkirk in nördlicher Richtung verlässt, kommt zum Grangemouth Museum, in dem das erste Dampfschiff der Welt ausgestellt ist. Unweit des Museums kann man die Kincardine Bridge besichtigen, die den Firth of Forth überquert. Sie war erste Brücke, die 1932 über den Firth of Forth gebaut wurde. Westlich davon – etwas versteckt – steht bei Airth der Dunmore Pineapple, ein ungewöhnlicher Sommerpavillon in Form einer Ananas.

In nordwestlicher Richtung von Falkirk befindet sich der Tappoch Broch, eine runde turmartige Anlage aus der Eisenzeit sowie das Torwood Castle. Die heutige Ruine war einst der Sitz des Clan Forrester.

Interessant ist auch eine Tour nach Westen, wo man zuerst auf die leider geschlossene Rosebank Distillery stößt, die eine der letzen drei Destillerien war, die nach der Dreifachmethode brannte. Nun könnte man auf den Spuren des Antonine Wall wandern und sich in Rough Castle, Castlecary und Seabegs Wood über die hier einst lebenden Römer informieren. Mit rund 10 km Entfernung ist das Duncarron Medieval Fort zwar nicht gerade um die Ecke, doch durchaus erwähnens- und besuchenswert, da hier der Clanranald Trust als Projekt ein mittelalterliches Fort rekonstruiert.

kinneil houseAuch in östlicher Richtung gibt es Orte, die nicht uninteressant sind. Das Kinneil House, der ehemalige Wohnsitz der Dukes of Hamilton ist ebenso attraktiv wie die in Richtung Bo'ness stehende Birkhill Fireclay Mine (Schamottmine).

bo ness railwayWer lieber etwas über die Fortbewegungsmöglichkeiten in vergangenen Tagen erfahren möchte, ist im Bo'ness & Kinneil Railway (Eisenbahnmuseum) oder dem Bo'ness Motor Museum bestens aufgehoben. In letzterem werden sogar einige alte James Bond Wagen ausgestellt.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Diashow

Lime Road
Falkirk
FK1 4RS

+44 1324 620244

N 55°59'56.69"
55.999082

W 3°50'05.08"
-3.834743

ganzjährig